Das Leben in Amerika unterscheidet sich in vielen Aspekten von dem in Deutschland.
Aber was genau erwartet dich und noch viel wichtiger - was sind einige Regeln, die man wissen sollte, bevor man in das Land der unendlichen Möglichkeiten zieht?
Das Leben in den USA ist eigentlich so ähnlich, wie das in Deutschland... und doch ganz anders. Während es tatsächlich viele Gemeinsamkeiten gibt, sind allein die verschiedenen Staaten und natürlich auch Regionen der USA vollkommen verschieden.
Trotzdem gibt es eine Sache, auf die man sich generell einstellen kann; lange Autofahrten. Durch die große Fläche der USA sind die Entfernungen viel größer als hier in Deutschland. So ist es durchaus üblich, dass der Supermarkt eine dreiviertel Stunde entfernt ist und es total normal ist trotz einstündiger Autofahrt nur mal kurz für einen Besuch am Abend bei Freunden vorbei zu schauen.
Auch in ihrer Art unterschieden sich Amerikaner von Deutschen. Natürlich sind alle Menschen verschieden, aber generell ist es in Amerika zu erwarten, dass du zur Begrüßung umarmt wirst. Auch wenn du die Person zum ersten Mal triffst. Ansonsten wird man generell mit einem "How are you?" begrüßt, aber nimm das lieber nicht zu ernst. Es wird generell als eine Floskel benutzt und es wird keine richtige Antwort erwartet. Dadurch mögen die Amis vielleicht etwas oberflächlich wirken, aber je mehr man sie kennen lernt, desto ernster meinen sie die Frage.
Vom Lebensunterhalt sind die USA ungefähr in der gleichen Liga wie Deutschland. Da du aber als Austauschschüler teilweise selbst Essen, Kleidung und Kosmetikprodukte kaufen willst, empfehlen wir die pro Monat ungefähr 200-250,- Euro Taschengeld einzuplanen. Das wirst du möglicherweise nicht alles brauchen, aber dann kannst du dir auch zwischendurch etwas gönnen, was du dir unter normalen Umständen nicht gekauft hättest. Möglicherweise bist du auch BaFÖG berechtigt, dabei wird dir monatlich Geld überwiesen, wenn deine Eltern nicht genug verdienen. Mehr zu BaFÖG und anderen Finanzierungsmöglichkeiten findest du hier.
Do's
Don'ts
Generell liegt die empfohlene Dauer für ein Auslandsaufenthalt in den USA bei einem halben bis ganzem Jahr. Bei einer kürzeren Zeit ist es schwierig sich wirklich in die Kultur und das Leben des anderen Landes einzufinden. Außerdem ist zu beachten, dass sich Beziehungen oft erst nach einiger Zeit wirklich entwickeln und festigen. Auch die Eindrücke, die man durch das Jahr bekommt, werden natürlich mehr wenn das Auslandsjahr länger dauert.
Bei dieser Frage spielt natürlich der Aspekt der Kosten einen großen Punkt.
Die Kosten für einen Aufenthalt starten bei ca. 9 000 Euro für ein klassisches Programm ohne Regionenwahl oder Wahl der High School. Hier wird eine Gastfamilie gesucht und der Schüler geht an die öffentliche Schule des jeweiligen Distrikts.
Wenn man allerdings an eine private High School oder in eine bestimmte Region möchte, kann das auch mal 30 000 Euro kosten. Natürlich solltest du auch hier gucken, ob es eine Organisation gibt, die gegebenenfalls das gleiche Angebot für einen geringeren Preis bietet.
An sich sagen die Preise nichts über die Qualität deiner Zeit im Ausland aus. Man sagt nicht umsonst, dass man Erfahrung nicht kaufen kann. Das ist etwas, das du ganz allein in den Händen hast.
Für die USA benötigst du im Rahmen eines Schüleraustauschprogramms das Nichteinwanderungsvisum J1. Für die Beantragung musst du sogenannte SEVIS Gebühren bezahlen und benötigst ein DS-2019 Formula, aber den genauen Ablauf erfährst du im Normalfall von deiner Organisation.
Das Jahr in den USA war für mich das beste Jahr in meinem Leben. Ich war bereits vor 4 Jahren weg und habe immer noch Kontakt mit meiner Gastfamilie und meinen Freunden. Letztes Jahr hatte ich sogar die Chance bei Bekannten ein Praktikum zu machen und sie alle zu besuchen.
Das Auslandsjahr hat mir so viel gebracht, ich bin offener geworden, habe weniger Vorurteile und mich selbst besser kennen gelernt.
Natürlich war es am Anfang seltsam bei einer anderen Familie zu wohnen und sich ihren Regeln anzupassen, aber das hat recht schnell funktioniert. Generell gibt es in den USA sehr viele offene, nette Menschen. Die Vorurteile und stereotypischen Vorstellungen stimmen also nicht unbedingt.
In der High School habe ich einen Ruf des Austauschschülers genossen, das war einerseits etwas seltsam, weil jeder wusste, wer ich bin, andererseits konnte ich dadurch auch Dinge machen, die eigentlich nicht die Norm sind. Zum Beispiel musste ich nicht alle Tests mitschreiben, durfte mit auf Ausflüge von Kursen, die ich nicht offiziell belegt habe und konnte ziemlich viel einfach mal unverbindlich ausprobieren. Es war auch kein Problem für 2 Wochen während der Schule Urlaub zu machen. Meine Gastfamilie hatte mich gefragt, ob es sich einrichten lassen würde und nach einem kurzen Gespräch mit meinem "Guidance Counselor" war das alles geklärt. Da für mich die Fachwahl nicht wichtig war, hatte ich Fächer wie "Chor", "Band" und "Commercial Art". Die große Fächervielfalt der amerikanischen High Schools beeindruckt mich immer noch.
Ich bin extrem froh, dass ich mich damals für das Stipendium beworben hab und die Chance hatte dieses Jahr im Ausland zu verbringen. Ich würde es jedem weiter empfehlen, denn die Sachen, die man bei so einem Abenteuer erlebt, vergisst man nie wieder.
- Anne, Virginia USA, 14/15, iSt
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