High School in Finnland

Ein Highschool-Aufenthalt in Finnland bietet eine einzigartige Bildungschance. Das finnische Bildungssystem, bekannt für seine hohen akademischen Standards und regelmäßigen Top-Platzierungen in PISA-Studien, setzt auf ein Gleichgewicht zwischen Lernen und persönlicher Entwicklung. Schüler werden in Finnland in eine Lernumgebung integriert, die Kreativität und kritisches Denken fördert. Mit einem Schwerpunkt auf individualisiertem Lernen und einer begrenzten Hausaufgabenmenge ermöglicht Finnland Schülern, ihr volles Potenzial zu entfalten. Besonders bemerkenswert ist die gymnasiale Oberstufe, "Lukio", die auf eine Universitätsausbildung vorbereitet und den Schülern erlaubt, Kurse nach ihren Interessen zu wählen. Ein Aufenthalt an einer finnischen Highschool bedeutet, Teil eines Bildungssystems zu sein, das weltweit für seine Innovation und Effektivität anerkannt ist.

Das Bildungssystem Finnlands wurde aufgrund der guten PISA Ergebnissen sehr oft untersucht, um festzustellen, wovon der Erfolg und die guten Leistungen der Schüler abhängen. In den ersten drei Jahren gibt es einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz, danach auf einen Platz in einer Kindertagesstätte. Mit sechs Jahren ist es Pflicht für jedes Kind in die Vorschule zu gehen. Die Grundschule startet, im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern, erst mit sieben Jahren und dauert neun Jahre lang. Über die ganze Zeit hinweg bleiben die Schüler in Klassenverbänden, wobei sie in den ersten sechs Jahren von ihrem Klassenlehrer und anschließend von Fachlehrern unterrichtet werden. Am Ende der 9. Klasse gibt es eine Abschlussprüfung und basierend auf den Noten dieser Prüfung und des letzten Zeugnisses, kann sich der Jugendliche dann auf der weiterführenden Schule bewerben. Hierfür gibt es zwei Optionen. Die erste ähnelt der gymnasialen Oberstufe bei der man drei Jahre lang auf die Universität vorbereitet wird und man die Kurse belegt, die einen interessieren. Dabei muss man am Ende der Oberstufe 75 Kurse belegt haben, davon sind jedoch 47 Pflichkurse. Das heißt, man kann ca. 30 Kurse nach eigenem Belieben wählen. Dabei gibt es auch besondere Schulen, wie Musik-, Kunst- oder Sportschulen, für die man noch eine zusätzliche Prüfung machen muss.
Die andere Möglichkeit ist das Berufscollege. Hierbei erlernt man in der gleichen Zeit Ausbildungsberufe. Ein Schuljahr teilt sich in fünf Teile mit je ca. sieben Wochen auf und am Ende jeden Teils gibt es eine Abschlussprüfung. Die Fächer sind in jedem Term verschieden, je nachdem, welche Fächer man gewählt hat. Das Schuljahr beginnt im August und es gibt nicht nach jeder Prüfungsphase Ferien, allerdings sind die Sommerferien zehn Wochen lang. Außerdem gibt es normalerweise eine Ferienwoche im Herbst und Frühling und drei im Winter.
Die erste Schulstunde in Finnland beginnt um ca. 8:15 Uhr, was jedoch in verschiedenen Schulen leicht abweichen kann. Normalerweise dauert eine Stunde rund 75 Minuten und zwischen jeder Stunde gibt es mindestens zehn Minuten Pause. Außerdem findet eine Mittagespause von 30-60 Minuten statt. Da jeder Schüler einen individuell erstellten Stundenplan hat, kann es sein, dass man erst später da sein muss und auch zu unterschiedlichen Zeiten täglich nach Hause kommt. Wenn ein Lehrer krank ist, gibt es meistens keine Vertretung, sondern die Stunde entfällt. Üblicherweise ist einmal in der Woche eine Klassenlehrerstunde, in der alle wichtigen Angelegenheiten verkündet und besprochen werden. Außerdem gibt es Lautsprecher und bei kurzfristigen Ansagen kann diese Anlage genutzt werden, um die Schule zu informieren.
Während der Schulzeit ist es kein Problem das Schulgelände zu verlassen, wenn man sich zum Beispiel in der Pause sein Mittagessen kaufen möchte. Allerdings ist das Essen in der Schulmensa kostenlos, all-you-can-eat und man kann dabei aus verschiedenen Optionen wählen. Wenn du eine Allergie hast, kochen einige Schulen sogar extra Essen.
Finnische Schüler schneiden bei den PISA Studien jährlich sehr gut ab. Aber woran liegt das? Einerseits sind die Schulen kostenlos, sie werden durch den Staat und die Kommune oder Gemeinde getragen, wodurch jedes Kind die gleichen Mittel zur Verfügung gestellt bekommt. Dabei gibt es auch private Schulen, allerdings sind die nicht unbedingt besser, sondern bekommen ihre Finanzierung anstelle durch die Gemeinde von den Eltern der Schüler. Eine andere Sache, die im Zusammenhang mit finnischen Schulen oft erwähnt wird, ist die Abwesenheit von Hausaufgaben. Das stimmt nicht ganz, es gibt sehr wohl Hausaufgaben an finnischen Schulen. Allerdings ist der zeitliche Aufwand, den die Schüler darauf verwenden, nicht höher als ungefähr eine halbe Stunde am Tag. Neben dem bereits angesprochenen kostenlosen Mittagessen, werden auch die Schulmaterialien teilweise von der Schule gestellt. Dazu gehören nicht die Bücher, die die Schüler am Anfang des Jahres selbst kaufen müssen. Einige Leute sagen, der finnische Erfolg in den PISA Studien liegt an der Einstellung der Lehrer. Zum einen haben diese in jedem Fall ihren Masterabschluss, also wirklich lange studiert, und es werden nur 10% der Bewerber zu einem Lehrerstudium zugelassen. Dies weißt auf einen hohen akademischen Standart an finnischen Schulen hin. Außerdem kümmern sich die Lehrer um ihre Schüler und haben einen persönlichen Bezug zu ihnen. So werden die Lehrer an finnischen Schulen nicht gesiezt, sondern geduzt und auch mit Vornamen angesprochen. Eine lockere Atmosphäre ist in Finnland normal.
In Finnland gibt es die Noten 4-10, wobei 4 die schlechteste Note und 10 die beste ist. Man braucht mindestens eine 5, um den Kurs zu bestehen. Hierbei ist interessant zu wissen, dass in Finnland von der 1.-4. Klasse keine Noten vergeben werden und die Notenvergabe auch erst ab der 7. Klasse verpflichtend stattfindet. So kann die Schule selbst entscheiden, zu welchem Zeitpunkt sie anfangen wollen ihre Schüler nach den Leistungen zu differenzieren.